Präpositionen
1) Was man über Präpositionen wissen sollte.
Präpositionen, auch Verhältniswörter genannt, gehören zu den Partikeln und sind daher in ihrer Form unveränderlich. Der Gebrauch der Präpositionen ist nicht einfach, da sie in verschiedenster Weise auftreten können. Daher macht eine Übersetzung einer einzelnen Präposition keinen Sinn, denn je nach Verwendungszweck erhält sie eine völlig neue Bedeutung. Man sollte also gezielt eine Präpositionalgruppe (Präposition + Bezugswort) übersetzen.
Man kann Präpositionen nach ihrem Gebrauch unterscheiden:
Lokale Präpositionen / Fragewörter: wo, wohin, woher
oWo wohnen Sie? - In Coesfeld.
oWohin geht Herr Janusch? - Zum Arzt.
oWoher hast du das Buch? - Aus der Bibliothek.
Temporale Präpositionen / Fragewörter: wann, um wie viel Uhr, bis wann, seit wann ...
oWann ist das Pokalendspiel? - Am kommenden Sonntag.
oUm wie viel Uhr beginnt der Film? - Um 20:15 Uhr.
oSeit wann lernst du Deutsch? - Seit vier Monaten.
Modale, kausale, finale, konzessive Präpositionen, / Fragewörter: wie, warum, wozu, ...
oWarum bist du gestern nicht mitgekommen? - Wegen des schlechten Wetters.
oWozu lernen Sie Deutsch? - Für meine berufliche Karriere.
oWann können Sie schlecht schlafen? - Bei Vollmond.
Verben mit Präpositional-Ergänzung: / Fragewörter: womit, worauf, wozu, ...
osich interessieren für: Wofür interessiert sich Jochen? - Nur für Autos.
olachen über: Worüber lachst du? - Über seinen Witz.
oleben von: Wovon lebt der Student? - Ich glaube, Von dem Geld seines Vaters.
Adjektive mit Präpositionen:
obereit sein zu: Wozu bist du noch nicht bereit? - Zum Heiraten.
oböse sein auf: Auf wen kannst du niemals böse sein? - Auf meine Kinder.
ofähig sein zu: Wozu ist er nicht fähig? - Zum Arbeiten.
Nomengefüge
oin Ordnung bringen: Bring das sofort wieder in Ordnung!
oin Ruhe lassen: Lassen Sie mich bitte in Ruhe.
ozu Ende gehen: Alles geht irgendwann einmal zu Ende.
Eine Präposition steht niemals alleine. Bis auf sehr wenige Ausnahmen wird sie vor ein Bezugswort gestellt. Das
Bezugswort ist in der Regel ein Nomen oder Pronomen. Ist das Bezugswort ein Nomen, hat es in der Regel so genannte Nomenbegleiter bei sich, wie z.B. Artikel und Attribute. Präposition + Nomen + eventuelle Begleiter bilden zusammen eine neue Wortgruppe. Diese Wortgruppe nennt man auch Präpositionalgruppe. Sie ist von der Präposition abhängig. Da die Präposition einen bestimmten Kasus vorgibt, werden das Bezugswort
und die dazugehörigen Begleiter entsprechend dekliniert. Man unterscheidet:
Präpositionen mit Akkusativ
obis, durch, für, gegen, ohne, um
Präpositionen mit Dativ
oab, aus, bei, mit, nach, seit, von, zu
Wechselpräpositionen
oan, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen
Präpositionen mit Genitiv
oaußerhalb, innerhalb, trotz, während, wegen
Steht eine Präposition allein am Satzende, handelt es sich allerdings nicht um eine Präposition, sondern um ein
Präfix eines trennbaren Verbs. Präfixe geben keine Kasusinformation!
Warum machst du denn immer das Fenster zu?
Einige Schüler schreiben während der Prüfung vom Nachbarn ab.
Kommst du heute Abend um 22:00 Uhr ins Konzert der Toten Hosen mit?
2) Verschmelzung von Präpositionen und Artikeln
Einige Präpositionen können mit einem bestimmten Artikel eine Verbindung eingehen, sie "verschmelzen"
ineinander. Die häufigsten Verschmelzungen sind:
Artikel |
der |
die |
das | ||
Präposition |
Akk. / den |
Dativ / dem |
Dativ / der |
Akk. / das |
Dativ / dem |
an |
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am |
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ans |
am |
bei |
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beim |
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|
beim |
in |
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im |
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ins |
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von |
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vom |
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vom |
zu |
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zum |
zur |
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zum |
auf |
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aufs |
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durch |
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durchs |
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für |
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fürs |
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hinter |
hintern |
hinterm |
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hinters |
hinterm |
über |
übern |
überm |
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übers |
überm |
um |
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ums |
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unter |
untern |
unterm |
|
unters |
unterm |
vor |
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vorm |
|
vors |
vorm |
Die rot markierten Präpositionen gehören zur Standardsprache.
Die blau markierten Präpositionen finden nur in der Umgangssprache Anwendung.