Notion abordée: Mythes et héros / Espaces et échanges
Entretien:UdoPrenzel(Coblence)-BrigitteSchwarz(Autriche)
Der Wald und die Deutschen
BRIGITTE SCHWARZ:Gehst Du eigentlich gern in den Wald?
UDO PRENZEL:Mir ist das ein bisschen ungeheuer,weil...
B.S.:Das stimmt,dass dieNadelwälder,dass die oft etwas Unheimliches haben,vor allem wenn es regnet.Und je dichter der Wald, desto dunkler ist er auch.Aber dieser
wunderbare Geruch und diese herrliche Luft,das hat etwas ganz Eigenartiges.
U.P.:Für mich ist er immer mehr das Symbol für, wie soll man sagen,für Naturverbundenheit.Und ich halte mich da auch an das, was in der ersten Hälfte des 19.Jahr-
hunderts, in der Romantik, in der Kunst wiedergegeben wurde.Ich denke an Opern, wie „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber,oder Gemälde von Caspar David Friedrich.
Also, dieVerbundenheit mit der Natur, die Suche nach ursprünglicher Natur, das verbinde ich mit Wald. Die starke Verbindung der Deutschen mit dem Wald, glaube ich,
kann man auch daran erkennen, dass wir in den Achtzigerjahren sehr sehr intensiv die Diskussion um das sogenannte „Waldsterben“ hatten. Also,die übersäuerten
Böden,die dazu geführt haben, dass sehr, sehr viele Bäume geschädigt wurden, ja sogar abstarben. Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Forst und Wald?
B.S.:Ein Wald ist ein natürlicher Wald. Und ein Forst ist ein bewirtschafteter Wald.
U.P.:Ah,genau,ja.