TEXT DER EURO UND EUROPA

Notions abordées: ESPACES ET ECHANGES /

 

LIEUX ET FORMES DE POUVOIR

Entretien:Udo Prenzel (Koblenz) – Brigitte Schwarz (Autriche)

Der Euro und Europa

BRIGITTE SCHWARZ : Wir sprechen ja jetzt schon eine Weile über den Euro, über die Verschuldung der

einzelnen Länder.

Ich finde, dass ja erst der Euro eingeführt wurde und damit die Währungsunion und alles andere, was wichtig

für Europa ist, noch fehlt .

UDO PRENZEL : Wobei man da ein bisschen auf die Geschichte schauen muss. Wir wissen ja heute, dass

die Deutschen nach der Wiedervereinigung nicht so ganz freiwillig dieD-Mark aufgegeben haben. Die Historiker

haben es schon lange gesagt. Und mittlerweile sagen es ja auch die Archive. Die D-Mark war im Grunde der Preis

für die Zustimmung, zumindestens von Frankreich, für die Wiedervereinigung. Und welcher französische Präsident war das?

Mitterrand nicht?

U.P.: Mitterrand war das. Mitterrand, der ja mal die D-Mark als die „bombe atomique“ der Deutschen bezeichnet hat,

aufgrund eben dieser wirtschaftlichen Stärke.

B.S.: Und inzwischen laboriert Europa an der politischen Union, an der sozialen, an der rechtlichen.

U.P.: Die Väter dieses neuen Europas , ich denke jetzt auch insbesondere an Helmut Kohl, an Mitterrand natürlich, die hatten

schon im Kopf eine gemeinsame politische Union, nur war denen klar, dass das keine Sache ist, die man von heute auf morgen

einrichten kann, sondern dass das Zeit braucht. Und es schien wohl damals Anfang der neunzigerJahre einfacher , mit einer

gemeinsamen Währung zu beginnen. Mit  den Folgen müssen wir heute leben.