Notion abordée : Mythes et héros / Lieux et formes du pouvoir
Entretien: Emanuel Wendel (Marburg) – Brigitte Schwarz (Autriche)
„Metropolis“– Mythos und Allegorie
BRIGITTE SCHWARZ : Der Film „Metropolis“ ist in gewisser Weise ein Mythos , weil er viel gekostet hat , mit viel Arbeit
verbunden war und auch so wenige Leute ihn gesehen hatten.
EMANUEL WENDEL : Ja , nur 15.000 Menschen haben diesen Film gesehen , und erst heute kann man ihn
in dieser Form wiedersehen . Und im Grunde könnte dieses Märchen auch heute geschrieben sein.
B.S. : Richtig . Denn das ist fast wie eine Allegorie , auch auf unsere moderne Industriegesellschaft und
globalisierte Gesellschaft , wo es ja auch immer mehr darauf hinausläuft , dass wir in einer
Zweiklassengesellschaft leben , wo Reiche immer reicher werden , Arme immer ärmer werden .
Das ist im Grunde die gleiche Thematik .
B.S. : Es gibt da auch das Bild des Turms von Babel in dem Film . Die sprechen zwar schon alle die gleiche Sprache .
Aber sie verstehen einander nicht . Man kann sagen, das ist ein expressionistischer Film .
E.W. : Das Expressionistische ist irgendwie auch der Schlüssel zu dem Film . Das ist ähnlich wie in der bildenden Kunst
und in der Literatur . Der Mensch im Expressionismus ist immer in einer Art von Apokalypse und muss erlöst werden .
Diese Vision spielt in dem Film eine sehr große Rolle. Denn diese Maria ist ja praktisch so eine Heilsfigur , eineErlöserin ,
die den Menschen aus dieser Apokalypse oder durch diese Apokalypse zu retten versucht.