TEXT DER MINDESTLOHN ALS WAHLKAMPFTHEMA

Notions abordées : LIEUXETFORMES DE POUVOIR / L’IDEE DE PROGRES

 

Entretien:UdoPrenzel(Koblenz)–BrigitteSchwarz(Autriche)

Der Mindestlohn als Wahlkampfthema?

BRIGITTE SCHWARZ : InFrankreich gibt es den SMIC . Wird es in Deutschland einen Mindestlohn geben?

UDO PRENZEL : In allen Zeitungen liest man Artikel über diese Frage : Was ist der gerechte Lohn ? Wie hoch

ist der gerechte Lohn ? Muss es einen Mindestlohn geben ? Unsere französischen Zuhörer wissen ja, dass in

Deutschland kein Mindestlohn existiert so wie in Frankreich . Dazu kommen immer wieder die Veröffentlichungen

über diese riesigen, diese hohen Gehälter der Manager , die in keinem Verhältnis zu den Gehältern der Normalbürger

stehen.

B.S. : Der Unterschied zwischen Geringverdienern und Großverdienern wird immer ausgeprägter.

U.P. : Wir haben eine Wohlstandsschere, die sich immer weiter öffnet . Das heißt ,immer mehr Menschen, die wenig

und zu wenig verdienen und immer mehr, allerdings in der Gesamtzahl natürlich weniger, die sehr hohe Gehälter haben.

Es gibt in einigen Branchen einen Mindestlohn . Aber es gibt eben keinen generell vom Staat festgelegten Mindestlohn

wie in Frankreich . Das ist etwas, was im nächsten Wahlkampf, also in der nächsten Bundestagswahl 2013, sicherlich

eine ganz große Rolle spielen wird, weil wir beiden unterschiedlichen politischen Richtungen auch unterschiedliche

Auffassungen haben.

B.S. : Denn die SPD möchte ja unbedingt einen Mindestlohn einführen . Die CDU ist dagegen.