Notion abordée : Mythes et héros
Dialogue : Brigitte Schwarz (Autriche) + Florian Schneider (Cologne)
Richard Wagner, zum 200. Geburtstag, grandios und kontrovers
Florian Schneider: Wagner war ein großer Erneuerer der Musik.
Brigitte Schwarz: Ja, Richard Wagner wurde 1813 in Leipzig geboren und ist 1883 in Venedig gestorben.
F.S.: Mit seinem Namen verbindet man das Gesamtkunstwerk, den Begriff des Gesamtkunstwerks.
B.S.: Denn er war nicht nur Komponist sondern auch Dramatiker, Dichter, Theaterregisseur und Dirigent.
F.S.: Und politisch auch ein Revolutionär, der sogar wegen seiner Aktivitäten Dresden 1843 fluchtartig verlassen musste.
B.S.: Er ist sehr, sehr viel in Europa herumgekommen, hat an verschiedensten Orten gewohnt und gewirkt.
F.S.: Was für einen Musiker natürlich fast normal ist.
B.S.: Er war ein Egoist. Er war ein Genie. Er war mit Nietzsche befreundet.
F.S.: Bis Nietzsche genug hatte von dem Wagnerkult, der in Bayreuth zu neuen Dimensionen anschwoll.
B.S.: Denn dieses Festspielhaus, das er da ins Leben gerufen hatte in Bayreuth war pompös, war natürlich allerdings auch gleichzeitig gut geeignet für diese Inszenierungen.
F.S.: Man pilgerte dort hin, wie andere zu einer Messe gehen.
B.S.: Wie gesagt, also es gab auch Kritiker von Wagner.
F.S.: Jede Menge Kritiker gab es.
B.S.: Thomas Mann, der zum Beispiel gesagt hat, er wäre ein Schauspieler seiner selbst.
F.S.: Aber ich denke, Thomas Mann war vor allen Dingen ein Wagnerverehrer, auch wenn er bestimmte Widersprüche natürlich gesehen hat.