TEXT FLIEGENDE PAKETZUSTELLER 20/01/2014

 

Fliegende Paketzusteller

In Zukunft könnten Pakete von Drohnen ausgeliefert werden. Das könnte den Verkehr auf den Straßen verringern und Lieferzeiten verkürzen. Damit dies möglich wird, sind allerdings neue Gesetze nötig.‎

 

Eine Drohne, die Pakete ausliefert – das hört sich nach Science-Fiction an, könnte aber in einigen Jahren Realität werden. Im Dezember 2013 hat die Deutsche Post DHL in einem Testflug erstmals ein Päckchen mit einer Drohne zugestellt. Genaue Pläne, solche unbemannten Kleinfluggeräte imZustellbetrieb einzusetzen, gibt es jedoch noch nicht.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Online-Bestellungen stark gestiegen. Dadurch hat auch der Lieferverkehr auf den Straßen zugenommen. Der Einsatz von Drohnen könnte den Verkehr verringern, meint Herbert Kotzab, Logistik-Experte von der Universität Bremen. Er gibt jedoch zu bedenken, dass es dann zu einer Verschiebung des Verkehrs kommt: „Dann schwirren Drohnen durch die Luft, und wir brauchen dort neue Verkehrsregeln“, sagt er.

Für Versandunternehmen wären Paket-Drohnen in ländlichen, wenig bewohnten Gebieten vonVorteil. Denn dort sind Zustellungen über die Straße oft unwirtschaftlich. Durch Drohnen könnte auch die Zeit, die zwischen der Bestellung und der Auslieferung einer Ware liegt, verkürzt werden. Amazon-Chef Jeff Bezos gab an, dass Pakete seiner Firma bereits nach 30 Minuten bei den Kunden ankommen könnten.

Aber zunächst sind in Deutschland neue Gesetze nötig, damit der Einsatz von Paket-Drohnen überhaupt möglich wird. Bisher dürfen Drohnen zum Beispiel nur in Sichtweite eines Piloten benutzt werden und nur bis zu einer bestimmten Höhe fliegen. Kotzab sieht noch ein ganz anderes Problem. Er sagt: „Man kann super etwas im Internet bestellen, es wird auch sehr toll imVerteilzentrum vorbereitet und auf den Weg gebracht. Aber wenn niemand zu Hause ist, kann auch die Drohne nichts zustellen.“