TEXT FACEBOOK....10/03/2014

 

Wofür Facebook WhatsApp braucht

 

 

Für 19 Milliarden Dollar hat Facebook im Februar 2014 die beliebte Anwendung WhatsApp gekauft. Datenschützer sehen diesen Kauf kritisch. Die Privatsphäre der Nutzer könnte nun gefährdet sein.

 

 

450 Millionen Menschen pro Monat nutzen WhatsApp für Einzel- oder Gruppengespräche. So können sie günstig private Nachrichten verschicken– sogar mit Fotos, Audios und Videos. Laut Schätzungen kommen weltweit eine Million Nutzer pro Tag hinzu. Im Februar 2014 hat Facebook die Anwendung für 19 Milliarden Dollar gekauft.

Besonders bei Jugendlichen in Europa ist WhatsApp sehr beliebt. Facebook könnte nun wieder mehr junge Menschen erreichen, denn in letzter Zeit haben diese immer häufiger das soziale Netzwerk verlassen. Doch wegen des hohen Kaufpreises bezweifeln Experten, dass dies Facebook am wichtigsten ist. WhatsApp zeigt keine Werbung und macht nur wenig Gewinn: Die Nutzer zahlen pro Jahr nur einen US-Dollar, das erste Jahr ist sogar kostenlos. Nach Meinung derAnalysten geht es daher vor allem um den Zugang zu Daten.

In der Vergangenheit hat WhatsApp immer wieder betont, wie sehr man dort auf die Privatsphäre der Nutzer achtet. Die per WhatsApp gesendeten Nachrichten werden von den Servern gelöscht. Doch Janneke Sloëtjes von der niederländischen Initiative„Bits of Freedom“ glaubt, dass das sich nun ändern könnte. Sie sagt: „WhatsApp-Server sind künftig Facebook-Server, und es gibt nichts, das Facebook davon abhalten kann, sich dieser neuen Daten zu bedienen.“

Raegan MacDonald von der Organisation "Access" für digitale Rechte weist darauf hin, dass es in heutiger Zeit unmöglich ist, die sozialen Netzwerke zu vermeiden. Sie erklärt: „Sobald wir uns gesellschaftlich engagieren,dringen die sozialen Netzwerke in unser Leben.“ Raegan MacDonald fordert deshalb strengere Gesetze zum Schutz der Privatsphäre. Ein Anfang wird schon gemacht: Die Europäische Union überarbeitet derzeit ihre Richtlinien zum Datenschutz.