TEXT BACC BLANC 1
 

Kleiner Mann mit großem Ziel

 

Lautlos rollt das silberne Hybrid-Auto auf den Parkplatz am S-Bahnhof Tutzing. Frithjof Finkbeiner holt seinen Sohn Felix von der Schule ab. Oder von der Arbeit, je nachdem, wie man das sehen will. Der Zwölfjährige mit der Brille hat vor drei Jahren die Kinder-NGO Plant for the Planet gegründet. Seither ist er ein gefragtes Kind.

Felix spricht gut Englisch, das ist von Vorteil, denn der Junge ist mit seinen Vorträgen (1) in der ganzen Welt unterwegs. Er war im Sommer bei der UNKinderkonferenz in Seoul, im November bei der UN-Klimakonferenz in New York, im September beim UN-Waldforum in China. Er hat bereits Barack Obama, Kofi Annan und Al Gore die Hand geschüttelt. 400 000 Bäume hat seine Organisation schon in Deutschland gepflanzt, weltweit sollen es über 200 Millionen werden.

Angefangen hat alles mit einem Referat, das Felix als Neunjähriger vor der Klasse hielt. Darin erwähnte er die afrikanische Friedensnobelpreisträgerin (2) Wangari Maathai, die mit dem Green Belt Movement 30 Millionen Bäume in Afrika pflanzte. Er schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Lasst uns eine Million Bäume pflanzen." Seine Lehrerin ließ ihn den Vortrag vor den Klassensprechern der Schule wiederholen, die Direktorin schickte ihn an andere Schulen.

Wenn man Felix fragt, ob er in seiner Freizeit nicht lieber spielen möchte, sagt er ernst. „Manchmal würde ich lieber mit meinen Freunden was unternehmen. Aber wir Kinder müssen das machen, es geht um unsere Zukunft." Für Felix heißt das schon mal, zugunsten der Weltrettung (3) in seiner Freizeit die Schularbeit nachholen (4) zu müssen. Wird ihm das nicht alles zu viel? Felix hält inne und sagt: „Es macht schon auch Spaß."

Seine Mutter sagt: „Die Sache nimmt schon viel Platz ein." Manchmal diskutiere der Vater schon in aller Früh die Zeitungsartikel mit seinem Sohn. „Jetzt lass ihn doch wenigstens in Ruhe frühstücken", sage sie dann. Aber im Grunde sei es nicht anders, als hätte man ein Kind, das Hochleistungssport treibe. Wenn er nicht in die Schule kann, treibt die Mutter die Hausaufgaben bei den Lehrern per E-mail ein. Sie sagt, sie merke ihm an, wenn es ihm zu viel werde. Dann gehe er sehr früh ins Bett. „Er ist bei diesem Thema sehr ernst. Ansonsten aber wie ein normaler Zwölfjähriger."

Der Vater sagt, er wolle nicht, dass sein Sohn "wie ein Tanzbär" herumgereicht werde (5). Er erzählt stolz,dassFelix mit zehn Jahrenallein zur UNEP-Kinderkonferenz nach Norwegen gereist ist. Felix, sagt er, wisse ganz genau, was er wolle. Aber: „50, 60 Vorträge im Jahr sind dann auch genug."

Aus : Frankfurter Rundschau 11. 12.2009 - Kathrin Hartmann

 

1 der Vortrag ( "e ) : la conférence, l'exposé

2 die Friedensnobelpreisträgerin: la (lauréate du) prix Nobel de la paix

3 die Rettung : la sauvegarde

4 nachholen : rattraper

5 "wie ein Tanzbär" herumgereicht werden: être montré comme un ours savant

 

 

 

I / COMPREHENSION sur 10

 

Vous recopierez chaque réponse sur votre copie. Lorsque vous citerez le texte, vous indiquerez aussi la ligne.

 

1) Welches sind die zwei Hauptthemen dieses Textes?

  1. Umwelt
  2. Reisen
  3. Persönliches Engagement
  4. Schule
  5. Freizeit

 

2) Schreiben Sie den richtigen Satz.

 

a) Felix ist ...

-15 Jahre alt.

-12 Jahre alt.

-9 Jahre alt.

 

b) Felix' Projekt ist es ...

-Bäume zu pflanzen.

-wichtige Persönlichkeiten kennen zu lernen.

-Werbung für Hybrid-Autos zu machen.

 

c) Felix' Projekt hat ...

-in der Schule begonnen.

-nach einer Reise in Afrika begonnen.

-in Amerika begonnen.

 

d) Die Kinder-NGO Plant for the Planet ...

-hat er in der Schule entdeckt.

-wurde ihm von der Friedensnobelspreisträgerin Wangari Maathai präsentiert.

-war seine eigene Initiative.

 

 

3) Antworten Sie mit ja oder nein und begründen Sie Ihre Wahl anhand des Textes.

 

a) Ist es wichtig, dass Felix Englisch spricht? (1 Zitat)

b) Will er sein Projekt nur in Deutschland realisieren? (1 Zitat)

c) Kann er wie die anderen Schüler regelmäßig in die Schule gehen? (2 Zitate)

 

4) Richtig oder falsch? Begründen Sie Ihre Wahl mit einem Zitat aus dem Text.

 

a) Felix' Projekt ist fast wie ein Job.

b) Felix hätte auch Lust, mit seinen Schulkameraden Zeit zu verbringen.

c) Das Projekt findet Felix langweilig.

d) Felix ist wirklich anders als die Jungen seines Alters.

 

 

 

 

 

 

 

5) Zitieren Sie Textstellen, die zeigen,...

 

a) dass zwei Personen (abgesehen von den Eltern) Felix am Anfang bei seinem Projekt geholfen haben. (1 Zitat)

b) dass Felix denkt, die Jugendlichen müssen sich engagieren. (1 Zitat)

c) dass die Mutter sich Sorgen macht. (1 Zitat)

d) dass der Vater enthusiastisch ist. (1 Zitat)

e) dass der Vater sich aber auch Sorgen macht. (2 Zitate)

 

 

II / EXPRESSION sur 10

 

 

1) Felix wurde von dem Umweltminister zu einer Klimakonferenz in Berlin eingeladen. Felix ist aber zu müde und wird nicht kommen. Verfassen Sie den Brief, den die Eltern an den Umweltminister schreiben. (Mindestens 80 Wörter)

Benutzen Sie dafür folgende Formeln:

Sehr geehrter Herr Minister,   (am Anfang)

Hochachtungsvoll                      ( am Ende)

 

 

 

2) Behandeln Sie auf Deutsch eines dieser zwei Themen. (Mindestens 120 Wörter)

 

a) Hier sind drei Meinungen zum Thema Umweltschutz...

 

 

„Meine Eltern haben ein Hybrid-Auto gekauft. Ganz schön teuer“

 

                                                   

 

„Zu Hause trenne ich den Müll: Glas, Plastik, Papier, Verpackungen“

 

 

 

„Was? Ich darf jetzt nicht mehr baden? Nur duschen? Wie blöd!“

 

 

          Was meinen Sie dazu? Tun Sie auch etwas für die Umwelt? Meinen Sie, dass jeder etwas tun sollte? Erklären Sie warum.

 

          ODER

 

 

b) Im Text sehen wir, wie Felix' Eltern auf sein Projekt reagieren und wie sie sich verhalten. Meinen Sie, dass Eltern immer hinter ihren Kindern stehen sollten?

 

Kleiner Mann mit großem Ziel

 

Lautlos rollt das silberne Hybrid-Auto auf den Parkplatz am S-Bahnhof Tutzing. Frithjof Finkbeiner holt seinen Sohn Felix von der Schule ab. Oder von der Arbeit, je nachdem, wie man das sehen will. Der Zwölfjährige mit der Brille hat vor drei Jahren die Kinder-NGO Plant for the Planet gegründet. Seither ist er ein gefragtes Kind.

Felix spricht gut Englisch, das ist von Vorteil, denn der Junge ist mit seinen Vorträgen (1) in der ganzen Welt unterwegs. Er war im Sommer bei der UNKinderkonferenz in Seoul, im November bei der UN-Klimakonferenz in New York, im September beim UN-Waldforum in China. Er hat bereits Barack Obama, Kofi Annan und Al Gore die Hand geschüttelt. 400 000 Bäume hat seine Organisation schon in Deutschland gepflanzt, weltweit sollen es über 200 Millionen werden.

Angefangen hat alles mit einem Referat, das Felix als Neunjähriger vor der Klasse hielt. Darin erwähnte er die afrikanische Friedensnobelpreisträgerin (2) Wangari Maathai, die mit dem Green Belt Movement 30 Millionen Bäume in Afrika pflanzte. Er schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Lasst uns eine Million Bäume pflanzen." Seine Lehrerin ließ ihn den Vortrag vor den Klassensprechern der Schule wiederholen, die Direktorin schickte ihn an andere Schulen.

Wenn man Felix fragt, ob er in seiner Freizeit nicht lieber spielen möchte, sagt er ernst. „Manchmal würde ich lieber mit meinen Freunden was unternehmen. Aber wir Kinder müssen das machen, es geht um unsere Zukunft." Für Felix heißt das schon mal, zugunsten der Weltrettung (3) in seiner Freizeit die Schularbeit nachholen (4) zu müssen. Wird ihm das nicht alles zu viel? Felix hält inne und sagt: „Es macht schon auch Spaß."

Seine Mutter sagt: „Die Sache nimmt schon viel Platz ein." Manchmal diskutiere der Vater schon in aller Früh die Zeitungsartikel mit seinem Sohn. „Jetzt lass ihn doch wenigstens in Ruhe frühstücken", sage sie dann. Aber im Grunde sei es nicht anders, als hätte man ein Kind, das Hochleistungssport treibe. Wenn er nicht in die Schule kann, treibt die Mutter die Hausaufgaben bei den Lehrern per E-mail ein. Sie sagt, sie merke ihm an, wenn es ihm zu viel werde. Dann gehe er sehr früh ins Bett. „Er ist bei diesem Thema sehr ernst. Ansonsten aber wie ein normaler Zwölfjähriger."

Der Vater sagt, er wolle nicht, dass sein Sohn "wie ein Tanzbär" herumgereicht werde (5). Er erzählt stolz,dassFelix mit zehn Jahrenallein zur UNEP-Kinderkonferenz nach Norwegen gereist ist. Felix, sagt er, wisse ganz genau, was er wolle. Aber: „50, 60 Vorträge im Jahr sind dann auch genug."

Aus : Frankfurter Rundschau 11. 12.2009 - Kathrin Hartmann

 

1 der Vortrag ( "e ) : la conférence, l'exposé

2 die Friedensnobelpreisträgerin: la (lauréate du) prix Nobel de la paix

3 die Rettung : la sauvegarde

4 nachholen : rattraper

5 "wie ein Tanzbär" herumgereicht werden: être montré comme un ours savant

 

 

 

I / COMPREHENSION sur 10

 

Vous recopierez chaque réponse sur votre copie. Lorsque vous citerez le texte, vous indiquerez aussi la ligne.

 

1) Welches sind die zwei Hauptthemen dieses Textes?

  1. Umwelt
  2. Reisen
  3. Persönliches Engagement
  4. Schule
  5. Freizeit

 

2) Schreiben Sie den richtigen Satz.

 

a) Felix ist ...

-15 Jahre alt.

-12 Jahre alt.

-9 Jahre alt.

 

b) Felix' Projekt ist es ...

-Bäume zu pflanzen.

-wichtige Persönlichkeiten kennen zu lernen.

-Werbung für Hybrid-Autos zu machen.

 

c) Felix' Projekt hat ...

-in der Schule begonnen.

-nach einer Reise in Afrika begonnen.

-in Amerika begonnen.

 

d) Die Kinder-NGO Plant for the Planet ...

-hat er in der Schule entdeckt.

-wurde ihm von der Friedensnobelspreisträgerin Wangari Maathai präsentiert.

-war seine eigene Initiative.

 

 

3) Antworten Sie mit ja oder nein und begründen Sie Ihre Wahl anhand des Textes.

 

a) Ist es wichtig, dass Felix Englisch spricht? (1 Zitat)

b) Will er sein Projekt nur in Deutschland realisieren? (1 Zitat)

c) Kann er wie die anderen Schüler regelmäßig in die Schule gehen? (2 Zitate)

 

4) Richtig oder falsch? Begründen Sie Ihre Wahl mit einem Zitat aus dem Text.

 

a) Felix' Projekt ist fast wie ein Job.

b) Felix hätte auch Lust, mit seinen Schulkameraden Zeit zu verbringen.

c) Das Projekt findet Felix langweilig.

d) Felix ist wirklich anders als die Jungen seines Alters.

 

 

 

 

 

 

 

5) Zitieren Sie Textstellen, die zeigen,...

 

a) dass zwei Personen (abgesehen von den Eltern) Felix am Anfang bei seinem Projekt geholfen haben. (1 Zitat)

b) dass Felix denkt, die Jugendlichen müssen sich engagieren. (1 Zitat)

c) dass die Mutter sich Sorgen macht. (1 Zitat)

d) dass der Vater enthusiastisch ist. (1 Zitat)

e) dass der Vater sich aber auch Sorgen macht. (2 Zitate)

 

 

II / EXPRESSION sur 10

 

 

1) Felix wurde von dem Umweltminister zu einer Klimakonferenz in Berlin eingeladen. Felix ist aber zu müde und wird nicht kommen. Verfassen Sie den Brief, den die Eltern an den Umweltminister schreiben. (Mindestens 80 Wörter)

Benutzen Sie dafür folgende Formeln:

Sehr geehrter Herr Minister,   (am Anfang)

Hochachtungsvoll                      ( am Ende)

 

 

 

2) Behandeln Sie auf Deutsch eines dieser zwei Themen. (Mindestens 120 Wörter)

 

a) Hier sind drei Meinungen zum Thema Umweltschutz...

 

 

„Meine Eltern haben ein Hybrid-Auto gekauft. Ganz schön teuer“

 

        

                                                           

 

„Zu Hause trenne ich den Müll: Glas, Plastik, Papier, Verpackungen“

 

 

„Was? Ich darf jetzt nicht mehr baden? Nur duschen? Wie blöd!“

 

               Was meinen Sie dazu? Tun Sie auch etwas für die Umwelt? Meinen Sie, dass jeder etwas tun sollte? Erklären Sie warum.

 

 

 

ODER

 

 

b) Im Text sehen wir, wie Felix' Eltern auf sein Projekt reagieren und wie sie sich verhalten. Meinen Sie, dass Eltern immer hinter ihren Kindern stehen sollten?